Liebe Grüße, Moi und Andi
Big 5 complete
Hier gab’s neben Entspannung pur wieder neue Tierarten zu entdecken. So sahen bei unserer Bootsfahrt Flusspferde und Krokodile.
Auch auf der Pirschfahrt durch den nahe gelegenen Mahango Game Park (wo wir nur noch wenige Kilometer von der Grenze zu Botswana entfernt waren) konnten wir ein Flusspferd aus nächster Nähe betrachten, dazu kamen die seltenen und scheuen Rappen- und Pferdeantilopen, Warzenschweine und leider nur in einiger Entfernung Büffel im seichten Wasser.
Natürlich freuten wir uns auch über alte Bekannte, wie Elefanten, Giraffen, Zebras und diverses Wild.
Nach unserem nördlichsten Aufenthaltsort fuhren wir wieder zurück Richtung Windhuk.
Auf unserem Weg verbrachten wir noch eine Nacht und Tag auf einer Gemüsefarm eines Deutschen. Wo wir ein hervorragendes Abendessen hatten, aber leider auch die immer noch gelebte Apartheit mitbekamen. Die schwarzen Hausmädchen nannten ihren weißen Vorgesetzten brav „Master“ und die Getränkebestellung beim gemeinsamen Abendessen mit einer deutschen Reisegruppe wurde mit „Nicht alle auf einmal, mehr als drei Sachen könnten die sich eh nicht merken“ kommentiert.
Der nächste Zwischenstopp war der WATERBERG, ein geschichtsträchtiger Ort, da hier 1904 die gleichnamige Schlacht zwischen Deutschen Schutztruppen und den Herero stattfand.
Nachdem wir den Friedhof der Truppe besichtigt hatten ging’s zur letzten(aber diesmal nicht als Selbstfahrer) Pirschfahrt hoch auf das Warterberg Plateau.
Hier konnten wir aus nächster Nähe endlich Büffel sehen aber auch Giraffen, Rappen- und Pferdeantilopen. Dann gab’s noch ein Highlight, wir sahen eine Familie der seltenen Breitmaulnashörner.
Nach der letzten Nacht im Dach-Zelt geht’s zurück nach Windhuk.
SAFARI
Kurzum, wir waren nicht allzu traurig, als wir ihr nach 2 Tagen den Rücken kehren und in die Bergewelt der Spitzkoppe fliehen konnten.
Von dort aus ging es am nächsten Tag weiter gen Norden ins Damaraland. Nach einigen Kilometern veranlasste Andi ein leichtes Ausbrechen des Fahrzeuges zum Anhalten. Nach dem Aussteigen stellten wir fest, dass der hintere linke Reifen komplett zerstört war. Spurenleser Andi rekonstruierte, dass sich der Reifen erst wenige Meter zuvor verabschiedet hatte.
Also Auto aufgebockt, Reifen runter, Ersatzrad drauf und in der nächsten „Stadt“ für teuer Geld einen neuen besorgt. Mal sehen, ob sich unsere Versicherung für die Kosten zuständig fühlt. Kurz vor unserem heutigen Etappenziel statteten wir zunächst dem Damara Living Museum einen Besuch ab, der überraschend interessant und kurzweilig war. An verschiedenen Stationen wurden Alltagssituationen nachgestellt und von unserem Guide Patricia erläutert.
Schlafplatz war in dieser Nacht der Aba-Huab-Campground, der dafür bekannt ist, dass regelmäßig Wüstenelefanten durch das Camp ziehen. Elefanten gab’s leider keine, aber dafür ein sehr nettes schweizer Pärchen, mit denen wir zusammen grillten und bis tief in die Nacht plauschten. Für den tierischen Aspekt sorgte ein Schakal, der um den Tisch schlich und leider vergebens auf einen Snack hoffte. Ein weiteres Highlight war die oben offene Outdoor-Dusche mit integriertem Baum, deren Warmwasser mit einem sogenannten Donkey – quasi ein Feuer-Durchlauferhitzer- erzeugt wurde. So konnten wir mit Blick auf die Sterne eine heiße Dusche genießen. Ach ja, und wir haben den neu erworbenen Reifen auch gleich montiert, wenn wir ihn schon zahlen, können wir ihn schließlich auch benutzen.
Die Umgebung rund ums Camp hat allerlei zu bieten. So besichtigten wir die Orgelpfeifen, eine Granitgesteinsformation die den Pfeifen einer Orgel gleicht, den verbrannten Berg, dessen eigentümlich schwarze Färbung aussieht, als ob die Flammen eben erst erloschen wären, sowie die Felsgravuren von Twyfelfontain.
Unser Guide Matthew erklärte uns die verschiedenen Bilder und beantwortete darüber hinaus geduldig all unsere Fragen zu Wüstenelefanten, Jagen in Namibia und was uns sonst noch so einfiel.
Unterwegs hielten wir noch am versteinerten Wald. Trotz der gelangweilten Führerin waren die vorhandenen Stämme faszinierend, da sie aussahen wie ganz normale Bäume. Sie fühlten sich jedoch an wie Steine und klangen beim Draufklopfen auch nicht wie Holz. Schon abgefahren, was es so alles gibt.
Nach weiteren Stunden im Auto waren wir endlich am Touri-Ziel Nummer 1 angelangt, dem Etoscha-Nationalpark. Die folgenden 2 Tage begaben wir uns auf Foto-Safari kreuz und quer durch den Park und arbeiteten uns so von Camp zu Camp. Wir finden wir waren sehr erfolgreich bei der Motiv-Jagd, aber seht selbst.
Leider nicht fotografieren konnten wir den Kampf zweier Nashörner nachts an einem Wasserloch, der nicht nur visuell sondern auch von der Geräuschkulisse her sehr eindrucksvoll war.
So genug erzählt.
Liebe Grüße, Moi und Andi
Achtung, viele Bilder
Sand soweit das Auge reicht
Und dann wurde es richtig sportlich: Noch vor Sonnenaufgang fuhren wir zum sogenannten Sossusvlei und krabbelten auf eine der höheren Dünen. Obwohl es DAS Touristenziel ist, waren wir alleine auf der Düne und bestaunten den Sonnenaufgang über der Wüste.
Nach einem Abstecher zum Dead Vlei, einer riesigen Tonpfanne voll abgestorbener Akazien, und kurzer Kultivieraktion mit eher kaltem Wasser zurück am Campingplatz, war für uns auch schon wieder Schluss mit Wüste und wir fuhren wieder gen Westen zur Küste.
Unser Weg führte uns durch den Namib-Naukluft-Nationalpark, wo seltene Bergzebras, Strauße, Oryx-Antilopen und Springböcke unseren Weg kreuzten… oder wir ihren 😉
Die Übernachten alleine im Buschcamp mitten im Nichts war ein wenig unheimlich, aber wir haben sie gut überstanden.
Da seit längerem das ABS-Licht unseres Autos leuchtete (nach kurzer Diagnose konnte Andi das abgerissene Kabel des hinteren rechten Sensors als Ursache des Problems lokalisieren) fuhren wir zeitig nach Walvis Bay, auch bekannt als Walfischbucht, und suchten die von Google suggerierte Werkstatt auf.
Wie sich nach einer kurzer Unterhaltung herausstellte, war Chef Michael auch Deutscher, dessen Familie in der 5. Generation hier lebt. Seine Frau stammt aus Erfurt und wenn er in Deutschland ist, dann meist in Bamberg oder Nürnberg. Die Welt ist ein Dorf. Ruckzuck war das Kabel wieder an den Sensor gelötet und unser Auto wieder fit für neue Abenteuer. Da es in Walvis Bay nicht wirklich viel zu besichtigen gibt, entspannten wir am Campingplatz. Bei späterem Kaffee und Kuchen an der Waterfront konnten wir Delfine und Robben beobachten. Auf einem nahegelegenen Steg wurde ein Brautpaar im Sonnenuntergang fotografiert. Alles in allem sehr idyllisch.
Am nächsten Tag erkundeten wir bei einer Bootstour die Walvis Bay. Einige der dort lebenden Robben und Pelikane sind angefüttert und kommen bei jeder Gelegenheit an Board um sich ihre Ration Fisch abzuholen. Einen der Pelikane konnte man sogar streicheln. Obwohl die Wasservögel sehr massiv wirken, wiegen sie nur 5-8 Kilo. Die erste Robbe war noch ein Kind und dementsprechend trotzig und wollte das Boot überhaupt nicht mehr verlassen.
Aber irgendwann hat sie dann doch aufgegeben und wir konnten weiterfahren und die Robbenkolonie auf einer Landzunge und Delfine bestaunen.
Auch eine Bohrinsel, die hier vor der Küste gerade technisch überholt wird, konnten wir von Nahem betrachten. Abschließend wurde aufgetischt und neben Schnittchen wurden frische Austern und Sekt gereicht, natürlich nicht für die Moi. Aber das war nicht weiter dramatisch, da auch der Andi war von den Muscheln nicht übermäßig begeistert. Die Franzosen und Belgier an Board wiederum konnten nicht genug bekommen.
Zurück an Land fuhren wir die nur 40 Kilometer ins sehr deutsch geprägte Swakopmund. Aber davon das nächste Mal mehr.
Auf zur Küste
von Aus machten wir uns nach einer extrem windigen und aufgrund der daraus resultierende Lärmkulisse eher schlaflosen Nacht auf den Weg nach Lüderitz natürlich nicht ohne einen Stopp in der ehemaligen Diamantenstadt Kolmanskuppe. Aus der Ferne kaum sichtbar schmiegen sich die sandfarbenen Gebäude in die Dünen des Diamantensperrgebietes, in dem nach wie vor große Mengen Diamanten gefördert werden.
Zur Jahrhundertwende spielte sich in Kolmanskuppe das mondäne Leben ab, jeder Haushalt verfügte über einen Kühlschrank, die muligezogene Eisenbahn brachte die Leute von ihren Häusern zum Einkaufen, zur Kegelbahn oder zum Ballsaal. In der hauseigenen Eisfabrik wurde nach dem Linde-Verfahren täglich frisches Eis zum Betreiben der Kühlschränke hergestellt und ein Kühlhaus herunter gekühlt. Das Krankenhaus verfügte über den modernsten Röntgenapparat der südlichen Hemisphäre, weniger um gebrochene Knochen zu analysieren sondern um Diamantenschmugglern auf die Schliche zu kommen. Unsere Führerin Gisela zeigte uns die teilweise hervorragend erhaltenen Gebäude. Sofern diese sorgfältig verschlossen worden waren, sah es aus als ob man jederzeit wieder einziehen konnte. War aber nur eine Tür oder ein Fenster nicht richtig verschlossen, eroberte die Wüste die Gebäude zurück.
Lüderitz selbst erkundeten wir mit dem Auto, da es viel zu warm zum Laufen war. Die deutschen Straßennamen und Geschäfte mit deutsche Titel ließen erahnen wie hier Ende des 19. Jahrhunderts die Kolonisierung durch die Deutschen ihren Lauf nahm.
Ebenfalls etabliert haben sie die freiwillige Feuerwehr, die bis vor 21 Jahren ausschließlich weiße Mitglieder hatte, wie uns das erste farbige Mitglied, Feuerwehrmann / Mechaniker Thomas, berichtet. Stolz zeigte er uns das von Bad Homburg gesponserte Auto, im Aufenthaltsraum konnte wir ein Wimpel der Feuerwehr Fürstenfeldbruck entdecken. Wir wiederum überreichten ein Abzeichen der Feuerwehr Gersdorf.
Beim Abendessen in einer Kneipe/Restaurant stießen wir in der Karte auf „Eisbein mit Sauerkraut“, als dann der Kellner noch meinte „the best eisbein ever“, musste Andi es unbedingt probieren. Und es war zwar eher ein Hax‘n aber der war wirklich einer der besten, den ich je gegessen hab. Nebenbei hatten wir noch einen tollen Abend, da wir mit einem deutschen (das in Südafrika lebt) und einem namibischen Paar viele interessante Unterhaltungen führten.
Bei einer Bootstour tags drauf konnten wir Delfine und Robben beobachten, die vorgelagerte Insel Halifax ist Heimat zahlloser Pinguine.
Da die See leider ziemlich rau war, wurden wir am Rückweg ordentlich eingeweicht, was aber der warme Küstenwind schnell wieder trocknete. Und schon war die Zeit in Lüderitz vorbei und wir machten uns auf zu den höchsten Sanddünen Afrikas. Da uns die Strecke am Stück jedoch zu lang war, legten wir einen Zwischenstopp bei Duwisib Castle ein. Hier hat ein deutscher Adeliger 1909 eine Ritterburg fertig gestellt, die er selbst jedoch kaum genießen konnte, da er im 1. Weltkrieg eingezogen wurde und im Krieg fiel. Ist ein bisschen seltsam in der namibischen Steppe, aber schön war es dennoch, zumal wir den sehr gepflegten Campingplatz ganz für uns alleine hatten.
Des Kaisers wilde Pferde
Die Nacht im Dachzelt (und auch alle weiteren Nächte ) haben wir gut überstanden, auch wenn es ganz schön huschig wird. Aber unser ausgeklügeltes Schlafanzug-Schicht-System hält uns warm .
Von der Kalahari aus fuhren wir nach Süden zum Mesosaurus Camp, wo uns ein engagierter und freundlicher Besitzer stolz die durch seinen Sohn zufällig entdeckten Fossilien eines kleinen, krokodilähnlichen Dinosauriers präsentierte. Der Mesosaurier lebte vor über 270 Millionen Jahren, als dieser Teil Afrikas als Bestandteil des Urkontinents noch unter Wasser stand und einem Sumpfgebiet glich.
Auf der Privatführung mit Offroad-Fahrt erfuhren wir, dass der berühmte Köcherbaum kein Baum sondern eine Aloe-Pflanze ist und wie die hier typischen Doleritsteine entstehen. Zum Abendessen grillten wir das ekligste Fleisch der Welt und entsorgten dieses anschließend größtenteils. Umgeben von Köcherbäumen erkundeten wir am nächsten Morgen den Campingplatz auf dem extra angelegten 4×4-Track.
Zunächst machten wir einen Abstecher nach Keetmanshoop, wo sich bei Besichtigung des kaiserlichen Postamtes sowie des Museums und des Schützenhauses inkl. Knobelklub die deutsche Vergangenheit noch erahnen lässt. Nach einigen Erledigungen fuhren wir gen Süden und erreichten unser Tagesziel Ai-Ais. Dort entspannten wir im 39 Grad warmen Pool, der von einer heißen Quelle gespeist wird. Da wir tags drauf nur eine kurze Etappe vor uns hatten, konnten wir vormittags noch ne Runde chillen, um anschließend samt südafrikanischen Tramper mit bulgarischen Wurzeln und dem Aussehen eines Bilderbuch-Terroristen zum Hobas-Camp Fish River Canyon zu fahren. Aber nicht ohne einen Abstecher zum Canyon Roadhouse, dessen Deko aus Kostengründen aus den verschiedensten Mitbringsel der Gäste besteht. Alte Autos, Nummernschilder, Blechschilder, Werkzeuge, Maschinen und anderer Krimskrams verschönern innen und außen.
Zurück am Canyon bestaunten wir diesen von verschiedenen Aussichtspunkten aus, welche teilweise nur über sehr unwegsame Strecken zu erreichen waren. Aber hey, wozu hat man ein Allrad-Auto
Inzwischen sind wir 120 Kilometer von der Küste entfernt in Aus und endlich gab’s de ersten wilden Tiere zu sehen, Pferde (Überbleibsel der Zeiten der Schutztruppen) und Orxy-Antilopen
Angekommen in der ehemaligen Kolonie
Der Lodge angeschlossen ist eine Auffangstation für verwaiste Wildtiere sowie ein Gesundheitszentrum und eine Schule für den hier ansässigen Stamm der San.
Eigentlich wollten wir ja nix machen, aber dem Tourangebot konnten wir dann doch nicht widerstehen und so ging’s tags drauf zum Raubkatzen füttern. Die Geparden konnte der Guide quasi aus der Hand füttern, da diese die einzigen Raubkatzen sind, die auch als Erwachsene nicht von ihren Instinkten zurück erobert werden, wenn sie von Hand aufgezogen wurden.
Ganz im Gegensatz zu den Leoparden, die schon um einiges bedrohlicher wirkten und nervös am Zaun auf und ab liefen.
Dagegen erinnerten die Luchse an große Katzen, die ihre Ungeduld eher mit lautem Fauchen kundtaten. Vielleicht waren die beiden aber auch noch ein wenig in Trauer, da sie erst vor kurzem ihre Schwester verloren haben.
Als Höhepunkt der Tour wurden die Löwen verköstigt, die eindrucksvoll ihr Revier absteckten und die riesige Fleischbrocken mit ihren Pranken fingen, als ob es Bonbons bei einer Parade wären.
Den Abschluss bildete ein Rudel Wildhunde, die an den dargebotenen Häppchen wenig Interesse zeigten, da sie am Tag davor schon ein halbes Irgendwas bekommen hatten, was sie auch schabernäckisch präsentierten. Nachdem Wildhunde aber fürchterlich stinken müssen, da ein Wasserbecken als Trinkschüssel, Klo und Badewanne benutzt wird, waren wir deswegen nicht allzu traurig.
Da die Raubkatzen zu sehr daran gewöhnt sind von Menschen Futter zu erhalten, können diese nicht mehr ausgewildert werden, wohingegen die aufgepäppelten Affen, Antilopen und anderes Getier regelmäßig wieder in die Freiheit entlassen wird.
Abends wurden wir noch über die in Namibia beheimateten Schlange aufgeklärt, da es aber schon sehr kalt war und der Guide Angst hatte seine Schlange würden zu sehr auskühlen, gab’s die Expressvariante des Vortrags. Zu guter Letzt holte der Guide noch einen Pappkarton mit einer frisch aus einem Garten gefangenen Puffotter aus dem Auto und stellte diese mit der Aufschrift „Nicht öffnen, giftige Schlange“ ins Büro. Sinn für Humor haben sie also .
Und schon war die unser Aufenthalt vorbei und nach einigen Besorgungen in Windhoek machten wir uns auf gen Süden, um die erste Nacht in unserem Dachzelt in der Kalahariwüste zu verbringen. Aber davon das nächste Mal mehr.
Liebe Grüße, Moi und Andi
Canyon Hopping – Part 2
Krönenden Abschluss des Tages war der Horseshoe Bend, eine Windung des Colorado River, die an ein Hufeisen erinnert.
Mit einem Campground mit Blick auf den Lake Powell hatten wir auch noch einen super Übernachtungsplatz gefunden, ein rundum gelungener Tag.
Und es sollte noch besser werden. Tags drauf fuhren wir an den südlichen Rand des Grand Canyon um unseren in den Regen gefallenen Helikopterflug nachzuholen. Und wer durfte vorne neben dem Piloten sitzen? Die Moi!!!!!!! Und es war so cool.
Aus der Vogelperspektive wird einem das Ausmaß dieses Weltwunder erst so richtig bewusst. Und Helikopter fliegen macht auch richtig Spaß, können wir nur jedem ans Herz legen, der die Gelegenheit dazu hat.
Nach so viel Spaß und tollen Erlebnissen galt es zu entscheiden, wie unsere Reise weitergehen soll. Da die Ost-West-Verbindungen eher spärlich gesät sind, gab es 2 Möglichkeiten: Entspannt auf mehr oder weniger direktem Weg zurück an die Küste, evtl. mit einem Abstecher nach San Diego, oder einen den ursprünglichen Plan beibehalten, der uns durchs Death Valley und den Yosemite Park mach Sam Francisco und an der Küste zurück nach L.A. führte, aber eher etwas stressig werden würde.
In einem Anflug von Größenwahnsinn und Verdrängung von Tatsachen entschieden wir uns für die Megatour. Und um gleich mal ein paar Meilen gut zu machen fuhren wir noch am gleichen Tag weiter bis Henderson bei Las Vegas, sodass wir in Summe an diesem Tag knapp 400 Meilen, bzw. um die 600 Kilometer, zurück gelegt hatten. Das so schwarz auf weiß zu sehen ist ziemlich verrückt, hat sich an dem Tag nicht so angefühlt. Wie auch immer, die Runde um den Grand Canyon war komplett und wir bereit fürs Death Valley.
Bis dahin, Moi und Andi
Canyon Hopping Part 1
Am ersten Tag/Abend erkundeten wir den Park nur mit dem kostenlosen Shuttlebus, da es regnete, die Aussicht war trotz des nicht so tollen Wetters noch atemberaubend.
Da die Campingplätze im Park alle schon ausgebucht waren und die direkt angrenzenden privaten extrem andere Preisvorstellungen hatten, wählten wir einen Free Campground, was aber hier in den Staaten nicht so einfach ist. Aber aufgrund einer App und ein paar wenig anderen Campern, haben wir einen schönen Spot gefunden.
Am nächsten Tag ging’s dann wieder in den Park bei wesentlich besseren Wetter. Dort unternahmen wir dann ein paar kurze schöne Wanderungen etwas höher hinauf mit kleinen Pools, die von Wasserfällen geschaffen wurden(aber für uns zu kalt zum baden :-).
Dann fuhren wir auch schon wieder weiter Richtung Bryce National Park, auf dem Weg dorthin kamen wir an einer deutschen Bäckerei vorbei, jaaa endlich wieder ein richtiges Brot.
Welches zwar in Deutschland vorgebacken wird, hier wieder aufgetaut und aufgebacken wird und nicht gerade billig war, ABER das „Brot“? hier weit, weit hinter sich lässt.
Kurz vorm Bryce Park, kamen wir am Red Canyon vorbei, wo wir uns einen Platz auf einem richtig schönen Campground sicherten.
Im Bryce angekommen, nutzten wir wieder einen Shuttle Bus, um in den Park zu kommen. An unserem ersten Stopp angekommen wollten wir von einem höher gelegenen Lookout am Rand runter in den Canyon blicken, doch das schlechte Wetter hatte alles mit einem Mix aus Nebel und Wolken fast unkenntlich gemacht. Als wir dann am Rand entlang wanderten, klarte es auf und wir hatten einen atemberaubenden Blick hinunter.
Doch das schöne Wetter war nur von kurzer Dauer, als es darum ging runter in den Canyon zu abzusteigen, begann es erst stark zu winden und dann zu nieseln. Wir entschlossen uns zum Glück nicht runter zu gehen und prompt in diesem Moment fing das Wetter an verrückt zu spielen. Wir rannten zur nächsten Bushaltestelle und sicherten uns einen trockenen Platz. Als wir dann wenig später im völlig überfüllten Bus saßen, begann es auch noch zu hageln. Der witzige Busfahrer hat aber den ganzen Bus unterhalten und einen Witz nach dem anderen rausgehauen.
Auf dem Weg zurück zum Campingplatz wurde das Wetter wieder besser, nach einer kurzen Wanderung dort, begann Andi zu grillen. Was am Anfang auch alles funktionierte doch als das Fleisch am Grill lag, wurde auch hier das Wetter schlagartig schlechter und es begann letztendlich auch hier zu hageln!!! Andi grillte eisern weiter, doch die Glut hielt dem Wetter nicht stand und wir mussten die Steaks und Ofen Kartoffeln im Camper fertig zubereiten.
Am nächsten Morgen wachten wir in einem sehr kalten Wohnmobil auf und als wir aus dem Fenster schauten hat uns der Schlag getroffen, es lag Schnee!!!
Wir dachten nur nix wie weg und weiter Richtung Page am Grand Canyon.
Viva Las Vegas – Die schöne Welt des Scheins
Unser Stellplatz hinter dem Circus Circus Hoteldirekt am Strip war ein super Ausgangspunkt um Las Vegas auch nachts zu Fuß oder mit den Öffentlichen zu erkunden und so ging’s am ersten Abend gleich mitten hinein in den bunten Trubel.
Völlig überfordert drifteten wir durch das Lichtermeer vorbei an riesigen Hotelkomplexen und blinkenden Casinos. Irgendwann schafften wir es dann doch noch unsere Buffet-Pässe zu erstehen, wobei es schon eine Herausforderung war die Rezeption oder das Buffet zu finden bei zahlreichen Ein- und Ausgängen, verwirrenden Schilderwäldern und dem ganzen Bling-Bling.
Bei Tageslicht sah es dann schon etwas anderes aus. Immer noch beeindruckend wirkte alles irgendwie stumpfer.
Zahlreiche Obdachlose betteln umgeben von plakativem Reichtum um Essen mit traurigen Sprüchen auf ihren Pappschilder. Wirklich glücklich scheint hier niemand zu sein. Die Bedienungen fertigen mit aufgesetztem Lächeln die Touristen ab, hart gesottenen Zocker hacken in deprimierender Monotonie auf die Spielautomaten ein.
Natürlich sind echte Flamingos im Hotelgarten oder ein französisches Dorf samt Eiffelturm und Arch de Triumph in der amerikanischen Wüste beeindrucken, aber es überwiegt das negative Gefühl systematisch verwirrt zu werden um die Reichen noch reicher zu machen.
Was tatsächlich ganz lustig war, waren die Buffet-Pässe. 24 Stunden lang konnte man die Buffets von 6 Hotels nutzten und sah so auch ein bisschen von Inneren der Hotels und nicht nur die Fassade. Richtig schön war auch das Wynn, in dessen Lobby man durch eine Allee wandeln konnte und auf einer geschwungenen Rolltreppe unter Regenschirmen hindurch in die Parasol Down Bar mit Blick auf einen künstlichen Wasserfall gelangte.
Während wir uns beim Auf- und Abwandern am Strip noch über den bewölkten Himmel und die nur 29 Grad freuten, vermasselte uns das Wetter den Helikopterflug über den Grand Canyon. Zunächst hofften wir das Wetter würde sich bessern, aber am Flugplatz angekommen war die Sicht gleich Null. Da nahmen wir das Angebot kostenlos stornieren zu können gerne an.
Wir persönlich waren nicht traurig, dass es nach nur 2 Tage in der wohl bekanntesten Glücksspielstadt der Welt weiter ging Richtung Zion Nationalpark und somit wieder raus in die Natur.
Las Vegas ist faszinierend und wir sind froh es gesehen zu haben, werden aber wohl so schnell nicht wiederkommen.
Liebe Grüße, Moi und Andi