Archiv der Kategorie: Malaysia

KL

Auf der Suche nach „wos zum Essn“ landeten wir Freitag Abend auf dem Nachtmarkt in Chinatown. Da gab’s doch tatsächlich ORIGINAL Ice Watch für 2,90 €. Und der Andi hat mir eine für 80 € zu Weihnachten geschenkt, so eine Geldverschwendung 🙂 Aber es gab auch original (diesmal wirklich) chinesisches, lecker Essen, was will man mehr.

Samstag besuchten wir die Batu Caves, eine hinduistische Tempelanlage in einem Höhlensystem, etwas außerhalb von KL. Am Bahnhof haben uns 3 asiatisches Jugendliche angesprochen, ob sie ein Foto mit uns machen dürfen. Hier fällt man als großer (mehr oder weniger) blonder Mensch anscheinend doch noch auf. Sehr lustig auf jeden Fall.

Die Baut Caves waren etwas enttäuschend. Viel Müll und ein Haufen aufdringlichen Affen (und andere Primaten:)), die nicht allzu gesund aussahen, was vielleicht an den Chips und dem Eis liegt, das die Touris ihnen füttern. Dazwischen gingen die schönen bunten Tempel und Statuen total unter.

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Nachmittags haben wir den KL TOWER erklommen, wir speisten im rotierenden Restaurant in 282 Meter Höhe mit atemberaubender Aussicht.

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Anschließend sahen wir uns noch die PETRONAS TOWERS an, aber seht selbst.

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Sonntags pilgerten wir dann von Shopping-Mall zu Shopping-Mall.

im ersten Kaufhaus haben wir zwar nichts gefunden, dafür haben wir ein Liedchen auf der Klaviertreppe getanzt und sind Achterbahn gefahren.

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Auch bei unseren zweiten Stop gab’s nichts zu kaufen für uns, aber dafür einen Vorgeschmack auf das Formel 1-Rennen.

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Dann wurden wir endlich ein bisschen Geld los uns und dann war auch schon Zeit zum Packen. Die Heimat ruft!

Moi & Andi

Inseltraum die 2te

Dank eines geschäftigen Ticketverkäufers entschieden wir uns, nicht, wie geplant, Mittwoch früh, sondern bereits Dienstag Nachmittag auf die Insel zu fahren. Mit einem Speedboat ging’s über die unruhige See zu unserer Insel. Dort angekommen kurz die verfügbaren Unterkünfte ausgecheckt und uns für Mama’s Chalets entschieden. Mittwochs erkundeten wir auf mehr oder weniger gut markierten Dschungelpfaden die Insel, und legten einen Stop (oder einen Bierpause) ein wo immer es und gefiel.

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Tags drauf machten wir uns mit dem Kanu auf die Suche nach einsamen Buchten, die wir auch schnell fanden.

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Immer wieder stürzten wir uns in die Fluren und erschnorchelten das kristallklaren Meer und bestaunen die bunte Unterwasserwelt. Kurz vor der Heimreise traf Moi auf einen Hai, den sie todesmutig fotografierte.

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Viel zu schnell war die Zeit vorbei und wir machten uns auf den Weg nach Kuala Lumpur, unserem letzten Stop.

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Moi & Andi

Schorschstadt

Die Insel Penang begrüßte uns erstmals mit Regen. Unsere Laune war sowieso nicht die beste, da wir uns nicht festlegen konnten, was unser nächsten Ziel sein sollte. Somit verbrachten wir den ersten Abend genervt in Baut Ferringhi. Immerhin lernten wir netten Hostel-Mitbewohner kennen, die uns fleißig mit Tipps versorgten. Der Sonnenschein am nächsten Morgen erquickte unsere Gemüter und wir konnten uns aufraffen Georgetown zu besichtigen. Ein schönes Städtchen, von dem uns vor allem die  Straßen-Kunst und Little Indian im Gedächtnis geblieben sind.

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Abends konnten wir uns endlich entscheiden, wo es als nächstes hingehen sollte. Unser Ziel waren die Perhentian Islands. Auf dem Weg zum Flughafen besichtigten wir noch das Penang War Museum, ein ehemaliges britisches Fort, das sich noch fast im Originalzustand von 1930 befindet und über 50 Jahre brach lag, bevor es als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

und ab ging’s auf die Insel 🙂

Moi & Andi

Teatime!

In den Cameron Highlands erwarteten uns 20 Grad und Nieselregen. Da wir leider schon viel zu akklimatisiert sind, empfanden wir das nicht erfrischend, sondern kalt!

Egal, wir sind ja schließlich nicht zum Spaß da 🙂 Gott sei Dank konnten wir die verregnete Zeit in einer schönen, individuellen Unterkunft mit einem netten Host verbringen.

Hoch motiviert machten wir uns auf, das zu besichtigen, was die Cameron Highlands so bekannt macht, die Teeplantagen. Die Herstellung von Tee nach der Ernten der Blätter geht erstaunlich schnell: Früh geerntet, in kleine Stücke geschnippelt, 1-2 Stunden vor sich hin gammeln lassen, kurz getrocknet, Fertig! Was morgens von den Feldern eingebracht wird, kann abends bereits abgepackt werden. Echt verrückt!

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Wir haben uns dann noch in den mystischen „Mossy Forest“ gewagt, wobei bei den tiefhängenden Wolken und dem vielen Nebel wahrscheinlich jeder Wald mehr oder weniger mystisch gewesen wäre.

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Da wir ja unser Auto natürlich auch fleißig nutzen wollten, haben wir noch den höchsten, mit dem Auto zu erreichenden Punkt Westmalaysia besucht. Viel zu sehen gab’s da nicht, allerdings haben wir alle Blicke auf uns gezogen. Beim Versuch unser Auto auf und zu zusperren, haben die umliegenden Funkmasten das Signal gestört, sodass die Alarmanlage losging und sich nicht mehr deaktivieren ließ.

Apropos Auto: Die Cameron Highlands sind das Gebiet mit der höchsten Land Rover-Dichte weltweit. Wobei einige dieser Autos in einem so desolaten Zustand sind, dass sie kaum noch als ganzes Auto gezählt werden können.

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Moi & Andi

Weltkulturerbe und Glühwürmchen

5 Stunden Zugfahrt durch endlose Palmölplantagen später, kamen wir im kleinen Ort Tampin an und stiegen in ein Taxi in Richtung Melaka, das zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.

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Nach 1,5 Stunden statt den üblichen 45 Minuten hatte es dann auch unser Taxifahrer geschafft uns am richtigen Hotel abzugeben. Trotz später Stunde wurden wir freundlich begrüßt und es wurde sogar noch ein Abendessen organisiert.

Als wir am nächsten Tag das verließen, eilte uns der Gasthausbesitzer hinterher und teilte uns mit, wir müssten abends um Punkt 18.30 Uhr wieder am Hotel sein, es gibt eine Tour. Etwas verwundert versprachen wir pünktlich zu sein. Zunächst erkundeten wir aber auf unserer eigenen Tour das Stadtzentrum, in dem Portugiesen, Holländer und Briten ihre Spuren hinterlassen hatten.

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Wie befohlen erschienen wir pünktlich zur Verabredung mit unserem Gastopa, der uns dann bei einer 2-stündigen Fahrt die Waterfront-Moschee, das portugiesische Viertel und das malaiische Village zeigte und uns zu einem traditionellem chinesischem Abendessen einlud.

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Am nächsten Tag besichtigten wir noch einen hinduistischen und einen chinesischen Tempel, sowie eine Moschee, die sind sich in der Straße der Harmonie aneinander reihten. Anschließend brachte uns der Bus nach Kuala Lumpur, wo wir unseren vorab reservierten Mietwagen am Flughafen im Europcar-Büro abholen wollten. Das Büro entpuppte sich dann als 2 Männer mit Klapptisch und Plastikstühlen im Parkhaus, aber es hat alles wunderbar funktioniert und kurz darauf stürzten wir uns mit einem Proton Persona in den malaiischen Linksverkehr und machten uns auf den Weg nach Selangor, um Glühwürmchen zu bestaunen.

Dort angekommen bestaunten wir bei einer kurzen Bootstour die Glühwürmchen, die wie kleine, blinkende Lichtketten die Büsche am Ufer erhellten. Leider unmöglich zu fotografieren, daher keine Bilder.

Tags drauf ging es dann völlig unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln in die Cameron Highlands.

Moi & Andi

Stadt der Lichter

Vom beschaulichen Kuching ging es mitten rein in die Metropole Singapur. Kurz ins Hostel mit Blick auf den Fluss eingecheckt und aufgemacht die Stadt zu erkunden. Singapur ist sehr sauber (das liegt wahrscheinlich unter anderem an den sehr hohen Strafen für Müll wegwerfen, Kaugummi wegspucken, etc.), sehr grün und trotz Großstadttrubel sehr gechillt. Alte Hotels und Kolonialbauten stehen im krassen Gegensatz zu hochmodernen Skyscrapern, aber ergänzen sich doch perfekt.

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Gleich am ersten Tag entdeckten wir ein Restaurant namens Brotzeit. Das mussten wir natürlich näher erkunden und kurz darauf hatten wir 6 Nürnberg mit Kraut und Kartoffelbrei und „a Amalettensuppe“ vor uns stehen, inklusive passender Getränke. Ständig schrien die asiatischen Angestellten „Servus“ und „Prost“ und wir schwankten zwischen Heimatglück und Fremdschämen.

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Kulinarisch in Fahrt gekommen gabs am nächsten Tag Weizen und Apfelkuchen im Stuttgarter Black Forest Cafe.

Ein weiteres Highlight waren die Gardens by the bay, mit allerhand Flora und riesigen, künstlichen Bäume, die abends in wechselnden Farben leuchteten.

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Auch rund um den Hafen ging es hell und bunt zu, da hier die verschiedensten Licht-Kunstwerke ausgestellt waren, die teilweise nicht nur zum Anschauen sondern auch zum Mitmachen gedacht waren.

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Ruck zuck waren die 2 Tagen leider schon vorbei und nach einer aufregenden Ticket-Kauf-Aktion saßen wir im Zug Richtung Melaka.

Moi & Andi

 

Kuching

Als ein britischer Kolonialherr einen Malaien nach dem Namen der Stadt fragte und auf diese deutete, soll sein malaiischen Begleiter gedacht habe, er meint eine Katze, und sagte zu ihm „Kuching“, ein altes malaiisches Word für Katze. Das ist nur eine der Legenden, wie die Stadt zu ihrem Namen kam. Da sich das aber gut vermarkten lässt, finden sich überall in Kuching Katzen-Statuen (nur für uns alte Katzenliebhaber)

Kuching ist eine nette Stadt mit einer schönen Waterfront, aber nett ist halt der kleine Bruder von… naja ihr wisst schon wem :). Allerdings könnten wir nicht wirklich sagen, ob das an Kuching selbst lag, oder an der Tatsache, dass uns so viele Reisende, die wir bisher getroffen hatten, erzählt habe wie toll und schön Kuching sei, und wir völlig übersteigerte Erwartungen hatten.

Auf jeden Fall war unser Ausflug ins Semenggoh Widlifecenter super. Dort kann man (wenn man Glück hat) wilde und semi-wilde Orang-Utans bei einer 2mal täglich stattfindenden Fütterung beobachten. Wir bekamen von den knapp 30 Tieren leider nur 2 zu Gesicht, was natürlich umgekehrt bedeutet, dass die übrigen nicht auf die Fütterung  angewiesen sind und sich komplett selbst versorgen können. Super Sache also!

mamaaffe babyaffe

Da wir uns gegen einen Langhaus-Besuch bei einem der indigenen Völker entschieden haben, aber dennoch etwas über deren Kultur lernen wollten, besuchten wir das Sarawak Cultural Village. Jeder Stamm hat dort ein traditionelles Haus, das man besichtigen und mehr über den Stamm erfahren kann. Natürlich ist das sehr touristisch, aber uns hat es trotzdem gefallen und wir empfanden es als sehr authentisch. Dafür spricht z.B. auch die Tatsache, dass der Stamm der Penan, ein Nomadenvolk, das Village verlassen hat und nicht versucht wurde, diese durch Schauspieler zu ersetzen.

iban longhouse

Da wir zu Kuching nicht so wirklich was zu erzählen haben, hier ein paar lustige Pics and Facts

Fakt: Beim Zählen mit den Fingern beginnen die Malaien nicht beim Daumen, sondern beim kleinen Finger.

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Nomnom… Schoko-Brezn… zählt das schon als Fusion-Kitchen?

Fakt: Die Malaien deuten nicht mit dem Zeigefinger auf Dinge, sondern mit dem Daumen.

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So schöne Zähen gibt’s nur beim Entist

Fakt: Anschnallpflicht gilt in Malaysia nur für Fahrer und Beifahrer.

mushi

Ohne Worte

Moi & Andi

 

Höhlenmenschen

Da der Mulu National Park auf dem Landweg nur sehr mühsam zu erreichen ist, entschieden wir uns für den halbstündigen Flug in einem kleinen Propellerflugzeug.

Den Weg vom Flugzeug zur Unterkunft in Mulu legen wir dann komplett zu Fuß zurück. Diesmal gestaltet sich die Suche nach einer Unterkunft Gott sei dank einfacher und gleich die erste Familie hatte ein Plätzchen für uns.

Noch am selben Tag beobachteten wir den Ausflug der Fledermäuse aus der Deer Cave, der zweitgrößten Tropfsteinhöhle der Welt.

fledermäuse

Am nächsten Tag besichtigten wir die Cave of the Wind, in der stets eine frische brise weht, sowie die Clearwater Cave, durch die ein unterirdische Fluss fließt. Die Höhlen war zwar schön, aber eine gute, deutsche tropsteinhöhle kann da locker mithalten.

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Auf dem Weg dorthin stoppten wir an einem Markt, an dem die Einheimischen selbst gefertigte Waren verkauften, unter anderem auch eine Flöten, die man mit der Nase spielt, wie uns eine der Frauen demonstrierte.

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Am nächsten Tag wanderten wir durch den Dschungel noch zu einem Wasserfall, indessen Becken wir noch ein erfrischendes Bad nahmen.

Inspiriert von den Katzen unserer Gastfamilie, mit denen (sowie einem Franzosen und einem Deutschen) wir uns in der letzten Nacht unseren Schlafsaal teilten, machten wir uns per Flugzeug nach Kuching, der Stadt der Katzen, auf.

Moi & Andi

Abstecher nach Brunei

Mit dem Schiff ging’s von Kota Kinabalu aus zunächst auf die Insel Labuan. Da die Insel tax-free ist, ließen wir uns dazu hinreisen ein Stückchen Heimat in Form eines Sixpacks Astra für ca. 4 Euro zu kaufen. Es war auch ein Kasten Augustiner in der engeren Auswahl, aber das erschien uns dann ein bisschen übertrieben 🙂

Nach einem kurzen Aufenthalt auf Labuan fuhren wir mit dem Schiff weiter nach Brunei, genauer gesagt Muara. Bei der Einreise mussten wir das Bier deklarieren und wurden freundlich darauf hingewiesen, dass wir es nicht wieder ausführen dürfen. Also Prost!

Im Bus zum Hotel trafen wir einen Engländer, der uns einen guten Guide vermittelte und uns auch noch zum Hotel eskortierte.

Nach dem Check-in im für unsere Verhältnisse fast schon dekadenten Brunei Hotel, machten wir uns auf die Suche nach unserem Guide Danny und liefen ihm gleich in die Arme. Und gleich darauf ging unsere Tour los, bei einer Bootsfahrt über den Brunei River erkundeten wir das älteste und größte Watervillage der Welt und Sehenswürdigkeiten wie die Moschee und den Palast des Sultans.

mosche watervillage

Nebenbei erfuhren wir allerhand Interessantes über Brunei und seine Bewohner. So haben z.B. die meisten Watervillage Familien ein 2tes Haus an Land, min. 1 Boot und 4-6 Autos. Kein Wunder beim Spritpreis von ca. 30 €cent / Liter! Jeder Minister bekommt vom Sultan einen BMW und Mercedes gestellt. Und jedes Jahr nach Ende des Ramadan öffnet der Sultan seinen Palast 2 Tage für die Öffentlichkeit. Die Besucher werden großzügig bewirtet und erhalten sogar einen Geschenkkorb. Vom FitnessStudio bis hin zur Schulbildung und medizinischer Versorgung ist für die Einheimischen alles kostenlos. Achja, und sowas wie Steuern gibt’s auch net.

Nach einer herrrrrrrlichen Nacht in einem herrlichen Bett nach einer herrlichen Dusche kehrten wir dem Sultanat Brunei den Rücken und machten uns auf den Mulu National Park zu erkunden.

Davon bald mehr 🙂

Moi u. Andi

 

We made it!

Die gute Nachricht zuerst: Wir haben es bis zum Gipfel geschafft!!

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Aber der Reihe nach: Im Internet wurde davor gewarnt, die Bergbesteigung selbst zu organisieren,  da es quasi unmöglich sei, als Privatperson eine Unterkunft am Berg zu buchen. Ohne diese war es jedoch nicht möglich, die Tour zu machen. Wir ließen es darauf ankommen und gingen am Mittwoch zum Headquarter des Mount Kinabalu National am Fuße des Berges. Schon für den nächsten Tag konnten wir die Unterkunft an der Bergstation buchen.

Am nächsten Tag um halb sieben früh ging´s dann auch schon los. Um Geld für den Guide zu sparen machten wir uns auf die Suche nach einem Mitstreiter. Nach kurzer Zeit wurde wir fündig und die Thailänderin Boh wurde Mitglied unsere Crew. Uns wurde Guide Nordin zugeteilt und gemeinsam machten wir per Shuttlebus auf den Weg zum Timpohon Gate auf 1886 Meter. Um kurz nach 8 Uhr liefen wir los, das heutige Etappenziel: Das Laban Rata Resthouse.

Die ersten 2 Kilometer liefen wie am Schnürchen. Dann wurde dann Gelände unebener und immer mehr, höhere und ungleichmäßigere Stufen waren zu bewältigen. Die Holztreppen wichen Stufen aus Geröll und Steinen  und die anfängliche Euphorie wies erste Risse auf. Dennoch brachten wir die nächsten beiden Kilometer zügig hinter uns und genossen bei Kilometer 4 unser Lunchpaket.

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Frisch gestärkt ging es weiter, doch der letzte Abschnitt sollte es in sich haben. Der Track wurde noch unwegsamer und die inzwischen am Zenit stehende Sonne in Kombination mit der immer spärlicheren Vegetation tat ihr übriges. Doch irgendwie hielten wir uns in Bewegung und nach insgesamt 6 stunden, 6 Kilometern und über 1457 Höhenmeter erreichten wir unser Nachtlager. Nach einem frühen Abendessen lagen wir und unsere französischen Zimmergenossen um neun in unseren Betten.

Nach einer eher schlaflosen Nacht gab’s um 2.30 Uhr ein nächtliches Frühstück. 20 Minuten später marschierten wir los. Ziel war der Low´s Peak auf 4095 Meter. Da wir natürlich nicht die einzigen waren, die diesen Plan verfolgten, stapften wir den ersten Kilometer im Entenmarsch inmitten einer Meute Asiaten den Berg hinauf und hangelten uns an Seilen entlang nach oben. Nach einem Kontrollpunkte wurde der Weg breiter und wir konnten viele Mitstreiter hinter uns lassen. Zwar waren hier nicht mehr so viele Stufen zu erklimmen, aber auch der stetige Anstieg und die immer dünne werdende Luft zerrten an den Kräften.

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Normalerweise gab es alle 500 Meter ein Infoschild über die zurückgelegte Wegstrecke, doch nach dem Kilometer 7-Schild km lange nichts. Leicht verzweifelt erspähten wir das nächste Schild, ungläubig nur einen weiteren halben Kilometer geschafft zu haben. Zu unserer unglaublichen Erleichterung war es aber das 8 Kilometer-Schild. Von der Euphorie mitgerissen setzen wir zum Endspurt an und liefen, krabbelten und kletterten die letzten Meter zum Gipfel empor. Um halb sechs erreichten wir noch immer in völliger Dunkelheit das Gipfelkreuz. Kurz ein Siegerphoto geschossen und dann einen guten Platz zum Sonnenaufgang-Beobachten gesichert. Innerhalb von Minuten kühlten wir bei Temperaturen um den Gefrierpunkt völlig aus und als die Sonne endlich aufging, waren wir nur noch am Zittern. Doch der Sonnenaufgang, den wir dann beobachten konnten, entschädigte für all die Strapazen.

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Kurz vorm Festfrieren traten wir den Abstieg an (was Andi als alter FSV´ler ja durchaus gewohnt ist J aber natürlich auch den Aufstieg). Bei Tageslicht konnte man dann auch sehen, welche Strecke man zurückgelegt hatte. Um 8 Uhr waren wir, mit wackligen Knien, wieder in unserer Stube und packten unsere 7 Sachen. Nach einem zweiten Frühstück kannten wir nur noch ein Ziel: runter vom Berg! Nach 3,5 Stunden kamen wir fix und fertig mit Knien-Matsch statt Knien-Scheiben am Timpohon-Gate an.

Die Weiterreise und die anschließende Schlafplatzsuche gestalteten sich komplizierter als angenommen und strapazierte unsere ohnehin schon zerstörten Beine. Da wir uns die nächsten beiden Tage nicht entscheiden konnten, welcher Teil der Beine am meisten schmerzt, und Stufen nur durch Entlanghangeln am Geländer zu bewältigen waren, verbrachten wir die Zeit mit Shoppen und Gammeln in Kota Kinabalu. Am dritten Tag fühlten wir uns endlich wieder in der Lage die Weiterreise anzutreten und wir machten uns auf Richtung Brunei. Davon in Kürze mehr 🙂

Moi & Andi