We made it!

Die gute Nachricht zuerst: Wir haben es bis zum Gipfel geschafft!!

gipfel

Aber der Reihe nach: Im Internet wurde davor gewarnt, die Bergbesteigung selbst zu organisieren,  da es quasi unmöglich sei, als Privatperson eine Unterkunft am Berg zu buchen. Ohne diese war es jedoch nicht möglich, die Tour zu machen. Wir ließen es darauf ankommen und gingen am Mittwoch zum Headquarter des Mount Kinabalu National am Fuße des Berges. Schon für den nächsten Tag konnten wir die Unterkunft an der Bergstation buchen.

Am nächsten Tag um halb sieben früh ging´s dann auch schon los. Um Geld für den Guide zu sparen machten wir uns auf die Suche nach einem Mitstreiter. Nach kurzer Zeit wurde wir fündig und die Thailänderin Boh wurde Mitglied unsere Crew. Uns wurde Guide Nordin zugeteilt und gemeinsam machten wir per Shuttlebus auf den Weg zum Timpohon Gate auf 1886 Meter. Um kurz nach 8 Uhr liefen wir los, das heutige Etappenziel: Das Laban Rata Resthouse.

Die ersten 2 Kilometer liefen wie am Schnürchen. Dann wurde dann Gelände unebener und immer mehr, höhere und ungleichmäßigere Stufen waren zu bewältigen. Die Holztreppen wichen Stufen aus Geröll und Steinen  und die anfängliche Euphorie wies erste Risse auf. Dennoch brachten wir die nächsten beiden Kilometer zügig hinter uns und genossen bei Kilometer 4 unser Lunchpaket.

weg5 weg6 weg4

Frisch gestärkt ging es weiter, doch der letzte Abschnitt sollte es in sich haben. Der Track wurde noch unwegsamer und die inzwischen am Zenit stehende Sonne in Kombination mit der immer spärlicheren Vegetation tat ihr übriges. Doch irgendwie hielten wir uns in Bewegung und nach insgesamt 6 stunden, 6 Kilometern und über 1457 Höhenmeter erreichten wir unser Nachtlager. Nach einem frühen Abendessen lagen wir und unsere französischen Zimmergenossen um neun in unseren Betten.

Nach einer eher schlaflosen Nacht gab’s um 2.30 Uhr ein nächtliches Frühstück. 20 Minuten später marschierten wir los. Ziel war der Low´s Peak auf 4095 Meter. Da wir natürlich nicht die einzigen waren, die diesen Plan verfolgten, stapften wir den ersten Kilometer im Entenmarsch inmitten einer Meute Asiaten den Berg hinauf und hangelten uns an Seilen entlang nach oben. Nach einem Kontrollpunkte wurde der Weg breiter und wir konnten viele Mitstreiter hinter uns lassen. Zwar waren hier nicht mehr so viele Stufen zu erklimmen, aber auch der stetige Anstieg und die immer dünne werdende Luft zerrten an den Kräften.

weg3 weg2

Normalerweise gab es alle 500 Meter ein Infoschild über die zurückgelegte Wegstrecke, doch nach dem Kilometer 7-Schild km lange nichts. Leicht verzweifelt erspähten wir das nächste Schild, ungläubig nur einen weiteren halben Kilometer geschafft zu haben. Zu unserer unglaublichen Erleichterung war es aber das 8 Kilometer-Schild. Von der Euphorie mitgerissen setzen wir zum Endspurt an und liefen, krabbelten und kletterten die letzten Meter zum Gipfel empor. Um halb sechs erreichten wir noch immer in völliger Dunkelheit das Gipfelkreuz. Kurz ein Siegerphoto geschossen und dann einen guten Platz zum Sonnenaufgang-Beobachten gesichert. Innerhalb von Minuten kühlten wir bei Temperaturen um den Gefrierpunkt völlig aus und als die Sonne endlich aufging, waren wir nur noch am Zittern. Doch der Sonnenaufgang, den wir dann beobachten konnten, entschädigte für all die Strapazen.

sonnenaufgang sonnenaufgang2

Kurz vorm Festfrieren traten wir den Abstieg an (was Andi als alter FSV´ler ja durchaus gewohnt ist J aber natürlich auch den Aufstieg). Bei Tageslicht konnte man dann auch sehen, welche Strecke man zurückgelegt hatte. Um 8 Uhr waren wir, mit wackligen Knien, wieder in unserer Stube und packten unsere 7 Sachen. Nach einem zweiten Frühstück kannten wir nur noch ein Ziel: runter vom Berg! Nach 3,5 Stunden kamen wir fix und fertig mit Knien-Matsch statt Knien-Scheiben am Timpohon-Gate an.

Die Weiterreise und die anschließende Schlafplatzsuche gestalteten sich komplizierter als angenommen und strapazierte unsere ohnehin schon zerstörten Beine. Da wir uns die nächsten beiden Tage nicht entscheiden konnten, welcher Teil der Beine am meisten schmerzt, und Stufen nur durch Entlanghangeln am Geländer zu bewältigen waren, verbrachten wir die Zeit mit Shoppen und Gammeln in Kota Kinabalu. Am dritten Tag fühlten wir uns endlich wieder in der Lage die Weiterreise anzutreten und wir machten uns auf Richtung Brunei. Davon in Kürze mehr 🙂

Moi & Andi

Ein Gedanke zu „We made it!

  1. Moni

    OMG!!! Das hört sich ja gruselig an. Hoffentlich habt ihr euch wieder gut erholt!
    Aber, wie das ja immer nach solch großartigen und anstrengenden Erlebnissen ist, werdet ihr später nur noch davon schwärmen.
    Macht weiter so und danke fürs teilen!!
    HEL!! Moni

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert